Bereits zum 11. Mal lädt der Verein Freunde der Sumpfschildkröte e.V. zum alljährlichen Schildkröten-Flippen zum See am Kelbesbach im Bayrischen Kirschfurt ein. Angesichts der drastischen Maßnahmen im Zuge der Corona-Kriese stand das Event, dass traditionell am Welt-Schildkröten-Tag am 23. Mai stattfindet, auf der Kippe. Doch jetzt kam von Bürgermeisterin Pfirsich die Entwarnung: „Wir lassen uns das Schildkröten-Flippen nicht nehmen!“, lautete ihre klare Botschaft an Dorfgemeinschaft und Züchter. Somit ist die Durchführung des Events genehmigt.
„Der See ist groß, das Gelände riesig. Wir können das Fest mit dem gebührenden Sicherheitsabstand zwischen allen beteiligten durchführen.“, so das Stadtoberhaupt. Demnach soll es lediglich Einschränkungen bei den Imbissbuden geben. Sitzgelegenheiten werden rar und weit verteilt sein. Zudem wird es Abstandsmarkierungen geben, die verhindern sollen, dass sich zu viele Menschen auf einem Platz befinden. Getränkebuden wird es in diesem Jahr nicht geben. Nach sorgfältiger Prüfung sei man zu dem Schluss gekommen, dass es nicht möglich sein würde den Verkauf von Getränken hygienisch adäquat durchzuführen. Es muss aber niemand verdursten, da es erlaubt ist seine eigenen Getränke zu dem Fest mitzubringen.
Beim Schildkröten-Flippen werden Schildkröten im Wettkampf, wie Steine über den See geflippt. Dabei gehen sowohl Weite als auch Anzahl der Hüpfer in die Punktwertung mit ein. Teilnehmer, hauptsächlich Züchter, können in verschiedenen Klassen, je nach Größe der Tiere, gegeneinander antreten. Was 2008 als Tierquälerei durch einige jugendliche Schlagzeilen machte, wird heute als Akt des Tierschutzes zelebriert. Die Gebrüder L. und M. Mario, vorsitzende des Vereins Freunde der Sumpfschildkröte e.V., sahen damals etwas anderes: „Mein Bruder und ich waren damals sehr bestürzt, als wir von dem Vorfall in der Zeitung lasen. Am nächsten Tag suchten wir nach verletzten oder toten Sumpfschildkröten, die in dem See heimisch sind und konnten zum Glück feststellen, dass den Tieren das Flippen nichts anhaben konnte. So kamen wir auf die Idee eine Aktion zur Auswilderung und dem Erhalt der hiesigen Population zu starten.“, so der ältere Bruder. Es habe viel Arbeit gekostet alle von dem Vorhaben zu überzeugen, um eine Genehmigung zu erhalten. Letztendlich ist es aber gelungen. Seither erfreut sich das Event steigernder Beliebtheit.
Dennoch gibt es Tierschützer, die das Event kritisch betrachten. So z.B. Herr Bausa, der im Rahmen einer Bürgerinitiative regelmäßig einen Protest zu dem Event veranstaltet. „Ich kann den Jubel um diese Tierquälerei nicht verstehen. Ich glaube nicht, dass den Schildkröten das so gut gefällt und sie alles unbeschadet überstehen.“, sagt Herr Bauser in einem Interview. Die Gebrüder Mario erwiderten daraufhin nur schulterzuckend: „Es hat sich noch keine beschwert.“ So werden sie auch dieses Jahr Schildkröten-Flippen was das Zeug hält. Und ich wünsche euch einen schönen 1. April April.
Hihi die Gebrüder Mario haben einfach keinen Respekt vor Schildkröten. #teambowser