Die größte Schildkröte, die je diesen Planeten bevölkert hat war eine Meeresschildkröte mit dem wissenschaftlichen Namen Archelon ischyros. Die Schildkröte wurde nach heutigen Erkenntnissen bis zu 4,50 Meter groß und lebte vor rund 72 Millionen Jahren. Der Panzer bestand vermutlich nicht aus Hornplatten, sondern war mit einer ledrigen Haut überzogen, die ihr das Schwimmen erleichterte. Ganz ähnlich wie bei ihrer nächsten heute lebenden Verwandten, der Lederschildkröte (Dermochelys coriacea). Da die Schildkröte keine Zähne besaß nimmt man an, dass sie sich überwiegend von Pflanzen und weichen Tieren wie etwa Quallen ernährte.
Im Naturhistorischen Museum in Wien kann man das Skelett eines rund 4 Meter großen Exemplares von Archelon bestaunen. Als ich in Wien war, habe ich mir das natürlich unbedingt anschauen müssen.
Aufgrund der schrägen Lage sieht das Skelett auf den Fotos vielleicht nicht ganz so beeindruckend aus. Aus der Nähe betrachtet war es das aber allemal. Wenn man sich dann noch Gewebe und Panzer drum herum vorstellt, muss es echt eine gigantische Schildkröte gewesen sein. In das Podest ist noch ein drei geteilter Bildschirm eingelassen, auf dem man eine rekonstruierte Computeranimation der riesigen Schildkröte betrachten kann. Im Naturhistorischen Museum in Wien gibt es aber auch noch viele weitere Skelette, Präparate und Nachbildungen verschiedener Schildkröten.
Bei dem aufgeschnittenen Panzer dieser Breitrandschildkröte (Testudo marginata) kann man sehr schön erkennen, dass sich Schulter- und Beckengürtel von Schildkröten innerhalb des Brustkorbes befinden. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal von Schildkröten und kommt bei keinem anderen Wirbeltier vor.
Es gibt in dem Museum unter anderem auch eine in einem Glas eingelegte Griechische Landschildkröte. Ich habe versucht mehrere Fotos davon zu machen, aber durch das Glas und die Flüssigkeit sind leider alle Fotos verschwommen. Neben weiteren Schildkröten sind in dem schön verzierten Gebäude noch weitere lebende und ausgestorbene Tiere ausgestellt. Ich fand es sehr toll, da man sogar einen echten Knochen eines Dinosauriers anfassen durfte. In der Regel ist dies sonst ausschließlich bei Nachbildungen erlaubt. Wer sich für Naturhistorie oder Tiere interessiert, der sollte dem Museum unbedingt einen Besuch abstatten.