Die westliche Unterart der Griechischen Landschildkröte Testudo hermanni hermanni ist die Nominatform der Griechischen Landschildkröte. Doch was heißt das eigentlich?
Die Nominatform wird heute nominotypisches Taxon genannt und bezeichnet ein Taxon das durch denselben namenstragenden Typus definiert ist wie das höherrangige Taxon, dem es selbst angehört. Das klingt zunächst komplizierter als es eigentlich ist. Ein Taxon ist zum Beispiel eine Art oder Gattung. Die Oberbezeichnung für die Griechische Landschildkröte ist Testudo hermanni. Die beiden bekannten Unterarten sind Testudo hermanni hermanni und Testudo hermanni boettgeri. Sowohl hermanni als auch boettgeri gehören also der Art Testudo hermanni an, wobei erster den gleichen Namen trägt, wie dessen übergeordneter Taxon Testudo hermanni, und ist somit die Nominatform.
Wie wird das nominotypische Taxon bestimmt?
Wird eine neue Art entdeckt, erhält sie einen Namen. Muss später durch Entdeckungen oder neue wissenschaftliche Erkenntnisse die Art aufgespalten werden, bekommt eine der beiden Unterarten den ursprünglichen Namen angehängt. Dafür gibt es bestimmte Regeln. Im Falle der Griechischen Landschildkröte war die Aufteilung recht simpel, weswegen die zuerst beschriebene Unterart den Namen beibehalten durfte. Hermanni wurde bereits 1789 durch Gmelin beschrieben, während boettgeri erst 1889 durch Mojsisovics erstmals beschrieben wurde.