In den ersten beiden Teilen ging es um die Planung und den Bau des neuen Geheges für die Nachzuchten. Im dritten Teil wird das Gehege nun eingerichtet und die Schildkröten ziehen endlich ein.
Für die Einrichtung müssen nochmals jede Menge Materialien für Boden, Bepflanzung, Technik und weiteres Zubehör besorgt werden.
Der Boden
Die unterste Schicht besteht aus einer ca. 3cm bis 5cm hohen Schicht Steine. Zwischen den Steinen soll sich Wasser sammeln können, damit es zum einen aus der Erde raus ist und zum anderen durch die gebohrten Löcher gut abfließen kann. Darüber kommt ein Unkrautvlies, um die Steine von der Erde zu trennen.
Als Erde benutze ich das speziell entwickelte Schildkrötensubstrat von Floragard, welches es in 20L und 70L Säcken gibt. Es wurde zusammen mit dem Tiergarten in Berlin entwickelt und speziell auf die Bedürfnisse von Schildkröten angepasst. Vorher habe ich das Substrat getestet und dabei herausgefunden, dass man es Anfangs ordentlich nässen und etwas andrücken sollte. Auf diese Art ist eine hohe Trittfestigkeit gewährleistet und die Erde klumpt nicht so stark bei Austrocknung. Die Erdschicht ist zwischen 20 und 25 cm tief. Das sollte für die kleinen Schildkröten reichen, um sich bei Hitze oder Kälte tief genug zu verbuddeln.
Die Technik
Die Technik für das Gehege ist sehr simpel gehalten. Sie besteht lediglich aus einer kombinierten Wärme und UV-Lampe und dem dazugehörigen Vorschaltgerät. Auf zusätzliche UV-Strahler verzichte ich erstmal, da die Schildkröten immer draußen sind und somit immer einer gewissen Dosis UV-Strahlung ausgesetzt sind. Ich habe eine 50 Watt Bright Sun UV Jungle von Lucky Reptile verbaut und mich für das Bright Control Pro II Vorschaltgerät von Lucky Reptile für 50 und 35 Watt Birnen entschieden. Dazu eine passende Keramikfassung. Mit der 50 Watt Birne können bei dem von mir gewählten Abstand immerhin ca. 35 Grad erzeugt werden. Die 35 Watt Birne wird dann für Frühling und Herbst eingeschraubt, wenn es nicht mehr so heiß sein braucht. Generell erhoffe ich mir, die Lampe nur selten einsetzen zu müssen. Da das Gehege allerdings in Westausrichtung steht, werde ich die Wärmelampe hin und wieder mittags einschalten müssen, um die fehlende Mittagssonne zu ersetzen.
Die Bepflanzung und sonstige Einrichtung
Die Pflanzen sollen nicht nur schön sondern auch nützlich sein und dazu natürlich noch ungiftig. Nützlich bedeutet, dass die Pflanze Schatten spendet oder fressbar ist. Schatten ist sehr wichtig für Schildkröten, besonders für Jungtiere. Viele Halter vergessen leider, dass Schildkröten im Hochsommer vor der Mittagshitze fliehen, um nicht auszutrocknen. Babyschildkröten sind besonders gefährdet. Daher muss man mit Schatten- und Versteckmöglichkeiten nicht sparen, trotzdem aber noch genügend Platz für die Sonne da lassen.
Als fressbare Pflanzen wachsen nun mehrere Aloe Pflanzen und ein Hibiskus im Gehege. Zusätzlich steht auf der zweiten Etage noch eine Kapuzinerkresse, deren Blätter nach unten übers Gelände ranken und so für zusätzlichen Schatten unter der zweiten Etage sorgen. Eine bodendeckende Konifere sorgt für ideale Versteck- und Klettermöglichkeiten. Ein Gras und Lavendel sind für den Betrachter.
Zusätzlich befinden sich im Gehege zwei Trinkschalen. Die größere ist mit einigen Steinen befüllt, die den Schildkröten Halt zum umdrehen bieten sollen, falls mal eine auf dem Rücken in der Schale landet. Zwei Korkrinden dienen als erhöhter Sonnenplatz, Unterschlupf und Aufgang zur zweiten Etage. Sepiaschale darf natürlich auch nicht fehlen. Auf einer Steinplatte wird das Futter serviert. Dank der Platte bleibt nicht so viel Erde am Futter kleben. Im nächsten Jahr sollen noch ein paar Wiesenkräuter angepflanzt werden. Diese werden bisher auf einer Wildwiese um die Ecke gesammelt.
Und nachdem alles eingerichtet wurde, durften die Schildkröten dann endlich das erste mal in ihr neues Zuhause, das sie sofort neugierig anfingen zu erkunden.
Somit ist das Gehege fertig. Ich hoffe es gefällt euch und der ein oder andere kann eine Anregung für sich mitnehmen. Vor allem hoffe ich aber, dass es meinen Schildkröten gefällt.
Was ist das denn für ein tolles Bild im Hintergrund
Hallo. Das ist eine Terrarium Rückwand ähnlich der hier im Kommentar verlinkten. Ich fand die so schön und wollte die unbedingt haben.
Hey,
das sieht echt super aus, bin mal gespannt wie lange das Grün sich hält ;D
Bei meinen Reptilien wäre das nach paar Minuten alles schön sauber verspeist worden ^^^^ Finde das immer traurig weil es mit Grün immer viel schöner aussieht und viel abwechslungsreicher.
Gruß
Darauf bin ich auch mal gespannt. Am Anfang haben die alle unteren Blätter des Hibiskus abgefressen und ein paar Blätter der Aloe-Pflanzen verputzt. Danach hörte das große Fressen aber zunächst einmal auf. Denke, dass es daran liegt, dass sie stets genug anderes Futter noch zur Verfügung haben. Hatte Bedenken, dass die das Gras sofort niedertrampeln, aber dem sind sie bisher fern geblieben, außer um Deckung vor der heißen Mittagssonne zu suchen.