Das neue Jahr hat begonnen und die Winterstarre geht in die zweite Halbzeit.
Immer wieder stoße ich bei meinen Recherchen für neue Artikel und Themen auf besorgte Menschen die wissen möchten ob der Winterschlaf wirklich so lange dauern muss, es normal ist, wenn die Schildkröten sich während des Winterschlafs bewegen oder ob der diesjährige Winter zu warm sein könnte und die Gefahr besteht, dass die Tiere zu früh wieder wach werden.
Im folgenden möchte ich auf diese Fragen eingehen.
Ist es normal, dass sich die Schildkröten während der Winterstarre bewegen?
Ja! Es heißt zwar Winterstarre, aber der Begriff bedeutet nicht unbedingt eine totale Inaktivität. Der Unterschied zum Winterschlaf besteht darin, dass sich die Tiere aus der Winterstarre durch äußere Reize nicht einfach wecken lassen. Erst ein Temperaturanstieg weckt die Tiere auf.
Während der Starre ist es völlig normal, dass sich die Tiere drehen, die Gliedmaßen mal mehr und mal weniger einziehen oder sich die Tiere mal tiefer verbuddeln oder den Standort ein paar cm verlagern.
Bei Temperaturen ab 4 Grad reagieren sie zudem auch noch auf Berührungen an den Gliedmaßen und ziehen diese ganz langsam ein.
Ab Temperaturen darunter kann dieses Verhalten auch entfallen.
Ist dieser Winter zu warm?
Der Winter dieses Jahr ist mit Sicherheit nicht gerade Ideal um die Tiere draußen überwintern zu lassen, aber Grund zur Sorge besteht noch nicht.
Es kann in sehr warmen Regionen wie in Bayern, wo die Temperaturen zwischenzeitlich auf 17 Grad geklettert sind, vorkommen, dass sich die Tiere wieder ausbuddeln, aber wenn es wieder kälter wird werden sich diese mit Sicherheit auch wieder wegbuddeln.
Wichtig wäre die Tiere dann nicht zu füttern.
In der Regel haben Schildkröten aber ein sehr gutes Gespür dafür, ob es nocheinmal kälter wird oder nicht.
Bei unseren Schildkröten ist es im Frühjahr schon öfter vorgekommen, dass sie sich trotz wärmerer Temperaturen nicht ausgebuddelt haben, weil es eine Woche später nocheinmal frost gab.
Muss die Winterstarre wirklich so lang sein?
Ja unbedingt!
In der Natur dauert es ebenfalls 4-5 Monate.
Wenn die Winterstarre in einem Jahr mal etwas kürzer ausfällt, ist das mit Sicherheit nicht sehr schlimm, aber es sollte nicht zur Regel werden.
Sollte ich die Erde in der Überwinterungsbox gelegentlich anfeuchten?
Nach Beobachtungen vieler Züchter ist die Überlebensrate höher, wenn die Erde ab und an etwas nachgefeuchtet wird, als wenn sie komplett austrocknet.
Auch ich sprühe alle paar Wochen reichlich Wasser auf die Erde um sie ein wenig feucht zu halten.
Mein Tipp: Das Wasser vorher in den Kühlschrank stellen. Ein zu großer Temperaturunterschied kann die Tiere für einige Zeit wieder wach machen.
Können meine Schildkröten durch andauernde Regenfälle ertrinken?
Das ist uns bisher in über 30 Jahren noch nicht passiert.
Das Regenwasser sollte eigentlich komplett versickern und dürfte sich nicht bei den Schildkröten sammeln.
Wer aber absolut sicher gehen will kann ja vorübergehend eine regenfeste Plane über die Stelle legen an der sich die Tiere eingebuddelt haben oder eine Überdachung bauen.
Meine Schildkröte war krank und ich habe sie deshalb nicht in die Winterstarre geschickt. Soll ich das jetzt noch nachholen wo sie wieder gesund ist?
Ich empfehle das mit dem Tierarzt abzuklären, der die Schildkröte behandelt hat.
Ist das Tier wirklich gesund, steht dem Winterschlaf nichts mehr entgegen.
Ich hoffe, dass klärt vielleicht auch Fragen die euch so quälen.
Wenn ihr weitere Fragen habt, schreibt sie als Kommentar in diesen Artikel oder ins Gästebuch.
Ich beantworte sie dann so schnell wie möglich.
Zum Abschluss gibts noch ein kleines Foto meiner Überwinterungsbox für die Babys, welche ich noch nicht draußen überwintern lasse.