Heute um kurz nach 10 Uhr wurden die kleinen Babyschildkröten in ihre frisch sanierte Heimat im botanischen Garten in Bonn entlassen. Unter Beobachtung von Presse und Schaulustigen setzte der Gartendirektor Prof. Dr. Max Weigend eine Schildkröte nach der anderen in das großzügige Habitat.
Da die Schildkröten recht anfällig für Lungenentzündungen seien, ist es wichtig, dass die Temperaturen von Wasser und Luft nicht zu abrupt geändert werden.
Ursprünglich wurden die unter anderem in Deutschland beheimateten und vom Aussterben bedrohten Schildkröten zusammen mit Nordamerikanischen Sumpfschildkröten im Weiher ausgesetzt. Diese wurden im Herbst letzten Jahres jedoch abgegeben, da man sich auf den Schutz der heimischen Art konzentrieren wolle und die Verwandten aus Nordamerika die Einheimischen zu sehr verdrängen und Krankheiten einschleppen können.
46 Babyschildkröten gab es dafür von einem lizenzierten Züchter, die in den letzten 8 Monaten in Übergangsaquarien hochgepeppelt wurden. Auf die Frage ob er traurig sei die Schildkröten nun in den Weiher entlassen zu müssen, antwortete der Direktor, dass es so schon besser sei. Die Schildkröten hätten einen „enormen Umsatz“ und die Aquarien waren nach 2 Tagen schon völlig verdreckt. „Diese Schildkröten sind meiner Meinung nach nicht für eine Aquarienhaltung geeignet“, so Prof. Weigend.
Die Schildkröten sollen ab jetzt ganzjährig den Weiher bewohnen und sich hoffentlich in der Zukunft sogar vermehren, sodass eine natürliche, wilde Population entsteht. Um diese Ziel erreichen zu können, dürfen keine fremden Schildkröten mehr in den Weiher ausgesetzt werden.
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